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Jugend in Thailand
Nach dem Ende der Kindheit und der Dorfschule,
so mit etwa 15-16 Jahren, gelten die Jugendlichen bereits
als vollwertige, erwachsene Arbeitskräfte.
In dieser Zeit und bevor sie mit etwa 20 Jahren
ans Heiraten denken können, gehen die meisten männlichen
Jugendlichen für eine begrenzte Zeit als Novize in's
Kloster. Oftmals ist das während der Regenzeit, in der
die wenigste Arbeit auf den Feldern anfällt. Sie tun
das, um Verdienste für sich und ihre Eltern zu sammeln
oder, wie Nattawud, um einem Verstorbenen den Weg in das nächste
Leben zu erleichtern. Männer, die nicht im Kloster waren,
werden in manchen Gegenden geradezu von den heiratsfähigen
Mädchen gemieden, weil sie sie als khon dip,
als unreife Person ansehen.
Das Eintreten der Mädchen in die Gemeinschaft
der Erwachsenen ist eher sanft. Ihre Verantwortung ist vorerst
beschränkt auf die Mitarbeit in kommunalen Arbeitsgruppen
während der Pflanzung und der Ernte sowie auf die Vorbereitung
von klösterlichen Festlichkeiten und sonstigen Aktivitäten.
Sie mögen extensiven Spaß mit andern Jungs und
Mädchen haben, da aber alle jungen Leute eher scheu sind,
sind extensive Freundschaften eher selten. Emotionelle Partnerschaften
steigern sich nur langsam und Treffen finden üblicherweise
im Haus des Mädchens statt.
Die meisten jungen Leute wählen sich ihren
eigenen Ehepartner selbst. Selten kommt elterliche Missbilligung
zum Tragen, weil Heiraten oft zwischen Familien des gleichen
Dorfes stattfinden und man sich daher gut kennt (und üblicherweise
gut miteinander auskommt).
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