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Der Norden Thailand's
Die Region ist 170.000 Quadratkilometer
(106 Mio Rai) gross und grenzt an Burma und Laos. Der Norden
ist die Heimat von Thailands ältester Zivilisation und
berühmt für seine wunderschönen Frauen und
seine gastfreundlichen und überaus höflichen Bewohner.
Von archäologischem und kulturellem Interesse sind die
alte Stadt Sukothai, die vor 700 Jahren die erste Hauptstadt
Thailands war, Buddhas Reliquien im Wat Doi Suthep in Chiang
Mai sowie Phra Buddha Chinarat, das wahrscheinlich schönste
Buddha-Bildnis in Thailand, im Wat Phra Si Ratana-Mahathat
in Phitsanulok. Thailands größter (und weltweit
siebtgrößter) Staudamm ist der Bhumiphol Dam in
Tak.
Verkehrsmässig ist das Land gut ausgebaut.
Interregionale und regionale Fernstraßen reichen in
jeden Winkel. Eine Bahnlinie geht von Bangkok nach Chiang
Mai und Thai Airways fliegt von Bangkok die nationalen Flugplätze
Phitsanulok, Phrae, Nan, Lampang, Chiang Mai, Chiang Rai,
Tak, Mae Sot und Mae Hong Son an.
Bis die frühen Jahre dieses Jahrhunderts
war Nordthailand, eine Region von wilden, dicht bewaldeten
Bergen, in denen Elefanten in der Teakholzindustrie entlang
der burmesischen und laotischen Grenze arbeiteten, effektiv
vom Rest des Landes isoliert. Tempel-gespickte Städte
wie Chiang Mai, gegründet in 1297, waren ein Teil des
alten siamesischen Königreiches Lanna. Die erste Bahnverbindung
zwischen Chiang Mai und Bangkok wurde 1921 eröffnet,
und gute Straßen kamen erst einige Dekaden später.
Diese lange Isolation macht viele der Eigenschaften,
die den Norden heute für Besucher so interessant macht,
verständlich: Der Sinn für Traditionen, die nicht
bloß konserviert sind sondern lebendige, leichte Bräuche,
die in unzähligen Weisen die entscheidenden Unterschieden
der Landschaft, der Architektur, der Sprache und der Nahrung
aufdecken.
Touristen können den Charme von Chiang
Mai erforschen, wo das Leben sich in einem anderen Tempo als
in Bangkok bewegt. Kunstvoll verzierte Tempel erheben sich
an fast jeder Straße, und die Geschäfte sind mit
regionalen Handarbeiten gefüllt, die immer noch mit traditionellen,
über Generationen weitergegebene Methoden hergestellt
werden. Es gibt Holzschnitzer, die eine endlose Vielzahl von
dekorativen Abbildungen, Panels und Möbeln produzieren,
sowie andere Handwerker, die feine Lackschüsseln, Silberwaren,
handgesponnene Baumwolle und Seide, zierliche Stickerei und
handgemalte Regenschirme herstellen. Alle diese Artikel, zusammen
mit vielen anderen, können am berühmten Nachtbasar
in der Mitte der Stadt gefunden werden.
Chiang Mai wird auch für seine Festivitäten
wie die Wintermesse Ende Dezember, das Blumenfestival im Februar,
Songkran (das alte siamesische neue Jahr) im April und Loy
Krathong im November geschätzt. Die meisten regulären
Arbeiten werden für diese Feste, die Menschen aus ganz
Thailand sowie aus dem Ausland anziehen, unterbrochen.
Weitere bemerkenswerte Nordstädte sind
z. B. Lamphun, früher bekannt als Haripunchai und im
7. Jahrhundert durch die Mons gegründet, Lampang, wo
noch malerische Pferdekutschen die Straßen befahren,
Mae Hong Sorn, in einer einsamen Senke aussergewöhnlichen
Schönheit gelegen, Chiang Rai, eine populäre Basis
für Treks in die Hügel und Chiang Saen, an der Spitze
des sogenannten "goldenen Dreiecks", wo die Grenzen
Thailands auf die von Laos und Burma treffen.
Freunde des Abenteuers können einen Elefantenritt
durch den Dschungel unternehmen oder die großen Tiere
beobachten, die in einem von mehreren Camps ausgebildet werden,
oder von Chiang Rai aus eine Bootsfahrt entlang dem szenischen
Fluss Kok unternehmen, Doi Inthanon, den höchsten
Berg in Thailands, der jetzt durch einen nationalen Park umgeben
wird, beklettern,
oder auf Erkundungstouren zu den Dörfern der Bergstämme
gehen. Es gibt sieben allgemeine Stammes-Gruppen und sie gehören
zu den exotischsten Attraktionen des weiten Nordens, jedes
Bergvolk mit seiner eigenen speziellen Kultur und einer großartigen
Tracht, die im Überfluss mit silbernen Schmucksachen
und ausgezeichneten Stickereien verziert ist.
Die Nahrung des Nordens ist so unterschiedlich
zum übrigen Thailand wie seine Kultur. Anstelle vom weichen
Reis, der in der zentralen Region gegessen wird, wird hier
der gedämpfte, klebrige Art bevorzugt. Dieser wird, geknetet
und traditionsgemäß mit den Fingern zu kleinen
Kugeln geformt, in eher flüssige Nahrung getaucht und
gegessen. Nordliche Curries sind im allgemeinen milder als
die im zentralem und nordöstlichem Thailand. Der Einfluß
von benachbartem Burma ist in solchen populären Gerichten
wie gaeng hang lay offensichtlich, ein Schweinefleischcurry,
der auf Ingwer, Tamarinde und Gelbwurz für sein Aroma
beruht, und khao soll, eine Currysuppe mit Eiernudeln
und Fleisch, Frühlingszwiebeln, in Essig eingelegten
Zwiebeln und Limonenscheiben. Eine regionale Spezialität
ist die würzige Schweinswurst naem. Vermutlich
vermissen die meisten
Nord-Thais ihre naem, wenn sie in einen anderen Teil
des Landes umziehen.
Die traditionelle Form der Mahlzeit im Norden,
besonders wenn Gäste unterhalten werden, wird khantoke
genannt. Khan heisst Schüssel und toke
ist ein niedriger runder Tisch. Die Gäste sitzen auf
dem Fußboden um den Tisch und bedienen sich selbst mit
den verschiedenen Gerichten, die, neben klebrigem Reis ein
oder zwei lokale Curries, mit Paprika gewürztes Hackfleisch,
einem Salat, gebratenes Schweinefleisch und verschiedene Soßen
und Würzen mit einschließen können. Wenn es
die richtige Jahreszeit ist, gibt es zum Nachtisch wahrscheinlich
lamyai oder longan, eine köstliche Frucht
ähnlich Lychees, für die der Norden berühmt
ist.
Bergvölker (Hill
tribes)
Der Norden ist auch die Heimat der vielen bunten
Stammesvölker wie der Lahu in Tak und der Yaho, Akha
(I-Kaw), Karen (Kariang), Hmong (Mae) und der Lisu (Lisaw)
in den Chiang-Mai- und Chiang-Rai-Bergregionen. Es sind schätzungsweise
20 verschiedene mit insgesamt etwa 550.000 Menschen. Jedes
dieser Bergvölker hat seine eigene Sprache, eigene Bräuche
und spirituelle Riten, sowie eine eigene Art, sich zu kleiden.
Die meisten von ihnen sind in den letzten 200 Jahren aus Tibet,
Burma und Laos nach Thailand eingewandert.
Die Bergvölker leben üblicherweise
vom Anbau von Reis, Korn und anderen Agrarprodukten. In der
Vergangenheit haben die Yaho, Lahu, Hmong und die Lisu auch
Opium angebaut. Mit der Unterstützung eines königlich-initiierten
Projektes haben sie das eingestellt und verdienen sich ihren
Lebensunterhalt jetzt mit dem Anbau von Feldfrüchten
und Obst wie Äpfeln, Erdbeeren, Kidney-Bohnen, Kaffee,
Gemüse und Blumen. Gleichzeitig mit dieser Umstellung
und im Rahmen des gleichen Projektes wurden sie auch dazu
gebracht, die weitere Abholzung und Brandrodung der Bergwälder
einzustellen.
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Jedes Volk, jedes Dorf hat seine
eigene Hütten-Bauweise. Üblich sind Bambushütten
mit gestampftem Erdboden, gedeckt mit Gras oder großen
Blättern, z. B. Palmenblätter. Das Bild zeigt
ein typisches Bergdorf. |
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Ein Junge auf einem Wasserbüffel
(Kwai), ein Bild, dass man im Norden wohl öfter zu
sehen bekommt. |
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Martin Kraemer
http://www.geocities.com/Tokyo/8901/
Heutzutage gibt es gute Kontakte und einen
florierenden Handel zwischen den Bergvölkern und den
Flachländern, während sie früher
eher isoliert lebten. Die neuen Generationen kommen mittlerweile
auch aus ihrer kleinen Welt heraus, gehen in die Städte
zum arbeiten und zum studieren. So kommt es, dass wir als
Touristen dort durchaus auf englischsprechende Menschen treffen.
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Landkarte Nord-Thailand (1.486 KByte)
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