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"Auswanderung" 2006 nach Thailand

Immer wieder fällt mir irgend etwas Besonderes auf. Dann mache ich mir meine Gedanken dazu. Und weil ich die selbst manchmal ganz lustig finde, will ich damit nicht hinter dem Berge halten. Auf dieser Seite soll es in loser Folge um Gott und die Welt gehen.


 
 

 

   
   

Abgezockt (20.10.2006)

Ich habe mich abzocken lassen und verstehe nicht, wie ich so dumm sein konnte. Das passiert aber wohl jedem, der an das Gute im Menschen glaubt. Ich betrachte das als Lehrgeld und bin noch verhältnismäßig billig davongekommen.

Ich hatte gerade einen Techniker von TT&T wegen meiner Probleme mit dem Internet im Haus, als es am Tor klingelte. Ich ging hinaus und sah einen Tankwagen vor dem Haus stehen. Ein älterer und ein junger Thai standen am Tor und machten mir, kein Wort Englisch sprechend, irgendwie verständlich, dass es um meine Senkgrube gehe. Ich verstand, dass sie sie auspumpen wollten. Dass die Grube ab und zu einmal geleert werden muss, sehe ich ja ein. Für mich war es das erste Mal, und man hatte mich von seiten des Vermieters nicht darüber aufgeklärt. Es wird schon seine Richtigkeit haben...

Ich ließ sie auf den Hof und ging wieder zu dem Techniker ins Haus. Nach wenigen Minuten klopfte es an der Tür und ich ging wieder hinaus. Der Ältere von den beiden Thai präsentierte mir eine ausgefüllte Quittung über 1.200 Baht. Offenbar zu bereitwillig zückte ich das Portemonnaie und bezahlte. Dann schaffte er es aber mir irgendwie klarzumachen, dass ich den Betrag zweimal bezahlen müsste. Ich verstand nicht wirklich, warum, aber ich bezahlte und ging wieder ins Haus. Zusammen mit dem Techniker ging ich aber dann wieder hinaus zur Telefon-Anschlussdose. Da war der Ältere wieder und wollte noch etwas. Ich verstand garnichts, so erklärte er das dem Techniker auf Thai, und der übersetzte für mich: Da seien nicht zwei, sondern drei "Löcher", Abpumpstellen. Und ich müsste für jedes 1.200 Baht bezahlen. Nun kam es mir doch merkwürdig vor. Aber es hieß, dass ich dann "lifetime" nicht mehr bezahlen müsste. Und ich gab ihm ein drittes Mal 1.200 Baht! Die Quittung lautete nach wie vor nur auf 1.200 Baht, nur auf der Rückseite hatte er dreimal 1.200 Baht untereinander geschrieben. Mit mir kann man's ja machen!

3.600 Baht - das ließ mir im Nachhinein keine Ruhe und ich wollte wissen, was es damit auf sich hat. Ich bin also in's Büro und habe nachgefragt.

Die wollten zunächst wissen, wieso ich den Absauger denn selbst gerufen hätte, das würden die im Büro bei Bedarf selber tun. Dann kämen sie von der Stadt zum Abpumpen, und das würde 800 Baht kosten.

Ich versicherte, dass ich niemanden gerufen hatte. Tja, dann war es wohl ein Freiberufler, der einfach mal fragen geht. Möglicherweise hat er mich gefragt, ob meine Grube voll sei und ob er sie auspumpen soll. Dadurch, dass ich ihn auf den Hof gelassen habe, habe ich wahrscheinlich einen Auftrag erteilt.

Ich sollte zur Polizei gehen und Anzeige erstatten, sagte man mir im Büro. Aber auf der Quittung stand kein Firmenname, Fahrzeugbeschriftung oder -kennzeichen hatte ich mir auch nicht gemerkt. Also kann ich mir den Weg sparen und das ganze als Lehrgeld ansehen. Mir braucht jetzt keiner mehr ans Tor zu kommen und Geld haben wollen!

Zurück aus dem Büro habe ich einmal interessehalber die Grube geöffnet und musste dabei feststellen, dass sie nicht einmal abgesaugt worden ist! Ich hatte die Arbeit ja auch nicht überwacht, und so hatte man leichtes Spiel mit mir.

 

 

 
     
   

Wie lebt es sich im Land des Lächelns? (14.01.2007)

Jetzt bin ich insgesamt 9 Monate in Thailand, die letzten 6 Monate ununterbrochen. Das Leben hat sich eingespielt, normalisiert. Was heißt das aber in meinem Fall?

Es war nie beabsichtigt, hier in einen Dauerurlaub zu gehen. Ich muss mich beschäftigen, egal wo ich mich aufhalte. Das war schon immer so und so ist es auch hier. Nun bin ich in der glücklichen Lage, dass es mir an Arbeit nicht mangelt. Damit ist die Internet-Site gemeint und die Arbeit am Wörterbuch. Insbesondere Letzteres wird mich noch auf Jahre hinaus mit Beschäftigung versorgen.

Ich stehe morgens zwischen Sieben und Neun auf. Ich besitze keinen Wecker und will mich auch keinem unterordnen. Dann setze ich eine Kanne Kaffee auf und schalte den Computer ein. Zur täglichen Routine gehört es, dass ich zuerst alles den Shop betreffende tue. Ich prüfe also den Geldeingang und mache ggf. die Waren versandfertig, auch wenn ich sie erst nachmittags zur Post bringe. Danach bearbeite ich Emails und dann geht es an's Wörterbuch. Das sind täglich etliche Stunden und ist deshalb so aufwändig, weil ich neue Wörter immer gewissenhaft im Internet recherchiere. Wenn das Internet einmal gestört ist habe ich ein Problem.

Wenn ich daran denke, dann mache ich mir zur zweiten Tasse Kaffee ein kleines Frühstück. Manchmal fällt mir aber auch erst abends ein, dass ich noch nichts gegessen habe. Mittagessen gibt es eigentlich nur, wenn ich Besuch habe.

Ich hatte einmal angefangen, richtig zu kochen. Natürlich Thai! Mittlerweile bin ich wieder davon abgekommen und mache es wie viele Thailänder: ich hole mir fertiges Essen auf dem Markt im Plastikbeutel. So weiß ich nicht immer, was ich esse, aber gechmeckt hat es jedesmal. Zum Markt gehe ich zu Fuß und hole mir meist das Essen für zwei Tage. Und dazu ein Büschel Bananen. Dafür gebe ich weniger als 100 Baht (für zwei Tage) aus. Den Reis dazu koche ich mir nach wie vor selbst im Reiskocher. Auch den koche ich für mehrere Tage und friere ihn ein. Natürlich habe ich für den kleinen Hunger zwischendurch und für Gäste auch immer etwas zu Hause.

Ich bin überwiegend alleine und zuhause. Kaum öfters als einmal pro Woche gehe ich abends einmal aus um die Seele einmal baumeln zu lassen. Manchmal gehe ich dann nicht alleine nach Hause. Aber ich bin sehr um meine Freiheit bedacht und vermeide alles, was zu einer Dauerverbindung führen könnte. Die Gefahr ist groß...

Ich will alleine sein. Die Art, wie ich arbeite, würde auch niemand verstehen, geschweige denn ertragen.

Jetzt könnte man fragen: Bei so einem langweiligen Tagesablauf: Warum dann in Thailand?

Mein Tagesablauf ist alles andere als langweilig! Ich kann tun und lassen, was ich will. Und das kann ich wesentlich besser hier als in Deutschland. Und wenn ich auf den Markt oder in den Supermarkt gehe: Ich bekomme immer irgendwo ein kleines Lächeln geschenkt. Und wenn ich die griesgrämigen Gesichter mancher Farang hier sehe, vergesse ich auch nicht, dass dieses Lächeln etwas ganz besonderes ist. - Jedem das Seine!

 

 

 
 

Der Alltag

   
   

Kontakt zu anderen deutschsprachigen Farang (14.01.2007)

Wenn man den sucht, dann gibt es ihn auch. Hier lebende Farang haben sich zu einem Expats Club zusammengeschlossen, von dem es eine eigenständige deutsche Sektion gibt. Da bin ich sogar Mitglied, obwohl ich nur gelegentlich zu besonderen Themen hingehe. Aber es gibt dort eine Gruppen-Krankenversicherung, die gegenüber dem normalen Angebot bei identischer Leistung deutlich billiger ist. Die wollte ich haben, deshalb bin ich eingetreten. Dann gibt es noch eine Gruppierung "DACH" (D-A-CH = Deutschland - Österreich - Schweiz), die sich für die Pflege deutscher Kultur in Thailand einsetzt. Das ist - ehrlich gesagt - nicht gerade mein Thema. Ich liebe Deutschland, aber ich liebe es da, wo es ist. Und nicht hier. DACH hat auch einen Computerclub, den ich gelegentlich besuche, wenn mir danach zu Mute ist.

Während ich mir zu den meisten Leuten, die ich im Expats Club oder bei DACH sehe, noch keine größeren Gedanken gemacht habe, sehe ich doch mehr Leute, mit denen ich nichts zu tun haben will, als solche, mit denen ich sprechen wollte. Das hat damit zu tun, dass es eine Menge griesgrämiger alter Böcke hier hat. Das muss ich mir nicht antun. Ein nackter Thai ist mir lieber als so einer im besten Anzug.

Dagegen habe ich Kontakt zu Deutschen, Österreichern und Schweizern außerhalb der genannten Kreise. Die kenne ich teilweise schon von meinen früheren Besuchen hier in Thailand. Man sieht sich gelegentlich oder telefoniert miteinander. Offenbar genügt das allen. Ich bin ja, wie schon oben geschrieben, nicht unbedingt der Mensch, der jeden Tag mit Freunden auf die Rolle geht. Und wenn ich ausgehe, dann gehe ich genauso gerne alleine.

Jetzt traut sich bestimmt niemand mehr, der mich nur durch diesen Bericht kennt, in Thailand zu besuchen. Die Sorge ist nicht begründet. Ich habe schon einige Male solche Leute getroffen, und war in keinem Fall enttäuscht. Aber das waren auch in keinem Fall Leute, die nur wegen des Rotlichtes nach Thailand kommen.

 

 

 
 

Farang

   
   

Offen gesagt... (14.01.2007)

...nutze ich gelegentlich die Möglichkeiten, die sich hier bieten. Und ich bin froh darum, dass es diese Möglichkeiten gibt. Die hätte ich mir in Deutschland schon seit Jahren gewünscht, als ich nämlich älter und älter geworden bin und wegen der dortigen Einstellung zu älteren Menschen nicht mehr so konnte wie ich wollte.

Hier habe ich mich davon überzeugen können, dass ältere Menschen nicht automatisch zum alten Eisen gehören. Ich höre jetzt den Einwand, dass es doch nur um Geld geht. Es geht auch um Geld, sicherlich. Aber nicht nur. Wenn man gut ist zu Thailändern, dann spielt es keine Rolle, wie alt man ist oder wieviel Geld man hat. Dazu gehört zum Beispiel, wenn man ihnen nicht das Gefühl gibt, sie "gekauft" zu haben und sie deshalb als Eigentum betrachtet. Sie wollen versorgt sein. Aber sie wollen als Menschen geachtet werden. Die Versorgungsfrage stellt sich in Deutschland doch genau so. Wer das nicht glaubt soll sich mal scheiden lassen!

Selbst wenn man, wie ich, nicht auf eine Dauerbeziehung aus ist, kann man die Damen und Herren aus dem Dienstleistungsgewerbe als Menschen behandeln. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich auszahlt. Und ich möchte in jedem Fall, dass man hinter meinem Rücken keine Grimassen schneidet!

 

 
 

Rotlicht

   
   

Wie komme ich mit meinem Geld zurecht? (14.01.2007)

Durch die Werbung auf ClickThai und durch den Shop habe ich als einziges Einkommen zwischen 500 und 600 Euro im Monat, entsprechend 25.000 bis 28.000 Baht. Da ich aber für Miete, Wasser, Strom und Telefon/Internet bereits fast 20.000 Baht im Monat bezahlen muss, kann der Rest kaum reichen. So habe ich, insbesondere durch Reparaturen am Auto verursacht, fast mein ganzes Anfangskapital aufgebraucht - bis auf die angelegten 810.000 Baht. Die aber wollte ich nicht angreifen, weil sie im Juli zur Verlängerung meiner Jahres-Aufenthaltserlaubnis wieder vorzeigen muss.

Also ist sparsames Haushalten angesagt. Ich will es zumindest versuchen, mit dem Geld über die Runden zu kommen. Da die thailändischen Straßen meinen Auto-Stoßdämpfern jedoch arg zugesetzt haben, wäre eigentlich wieder eine Reparatur fällig. Ich weiß noch nicht, wie teuer das wird, aber möglicherweise muss ich doch an das Angelegte.

 

 
 

Finanzielles

   
   

Erfahrungen mit thailändischer Versicherung und Autowerkstatt (25.07.2007)

Ich hatte mir im Januar 100.000 Baht von meinem Fonds auf das laufende Konto umbuchen lassen, um für Eventualitäten gerüstet zu sein. Damit habe zunächst auch meine Stoßdämpfer machen lassen. Für alle vier habe ich zusammen 25.000 Baht bezahlen müssen. Die Reparatur wurde ordentlich und termingerecht ausgeführt. Bei anderen Problemen (Klimaanlage und Batterie) bin ich immer zur gleichen Werkstatt gegangen. Wegen der Klimaanlage musste ich mehrmals dahin, allerdings wurden die Folgeprobleme immer auf Kulanz behoben. Trotz Verständigungsproblemen in einer reinen Thai-Werkstatt bin ich jedoch zufrieden mit dem Service.

Im Juni hatte ich einen ersten Verkehrsunfall. Auf der Rückfahrt von Bangkok nach Pattaya wurde der Verkehr wegen Bauarbeiten auf der Schnellstraße auf eine Nebenstraße abgeleitet. Auf dem Übergang zur Nebenstraße, der wegen des Verkehrs ohnehin nur mit geringer Geschwindigkeit passiert werden konnte, sah ich vor mir ein Riesen-Schlagloch. Also tappte ich auf die Bremse und umfuhr es, um meine neuen Stoßdämpfer nicht gleich wieder zu ruinieren. Dabei fuhr mir ein thailändischer LKW hinten auf. Bums.

Da wir beide uns auf der rechten Spur befanden, hielten wir rechts auf dem Streifen zwischen der Schnellstraße und der Nebenstraße an. Ich ließ den Schlüssel stecken und knallte die Tür zu. Bums. Weil ich mein Portemonaie mit dem Führerschein auf dem Beifahrersitz hatte liegen lassen und jetzt nicht mehr dran kam, waren das keine besonders guten Voraussetzungen für eine Unfallaufnahme.

Der LKW-Fahrer sprach kein Wort Englisch, und mein Thai ist immer noch dürftig. Er telefonierte, wie sich später herausstellte, mit seiner Firma. Ich fragte ihn, ob er die Polizei gerufen hätte, und er bestätigte das. Dann haben wir ungefähr eine halbe Stunde gewartet. In der Zwischenzeit bin ich zu einem von der Unfallstelle aus nicht weit entfernten Betrieb gelaufen, der einen Stapel Reifen auf dem Hof liegen hatte. Möglicherweise eine Werkstatt, die mir helfen könnte, den Wagen aufzubrechen. Konnten Sie aber nicht. Aber jemand wusste eine Telefonnummer und bestellte jemanden zur Unfallstelle. Als ich zurück kam, stand da ein weiterer PKW, aber nicht die Polizei. Es war der Versicherungsvertreter der gegnerischen Versicherung. Es ist in Thailand üblich, einen Unfallschaden von der Versicherung vor Ort aufnehmen zu lassen, die Polizei ist entbehrlich, solange es keinen Personenschaden gibt und die Sachlage eindeutig ist.

Natürlich wurde ich zuerst nach meinem Führerschein und den Wagenpapieren gefragt. Beides befand sich im verschlossenen Wagen. Wenn ich keinen Führerschein vorzeigen kann, verweigert die gegnerische Versicherung schon alleine deshalb die Zahlung. Ich erklärte ihm, dass jemand unterwegs ist, meine Tür zu öffnen, und er machte sich an die Unfallaufnahme. Der Schaden bei mir war noch erträglich: Hinterer Stoßfänger, Kofferraum-Haube und beide rückwärtigen Leuchten. Am LKW war kaum etwas zu sehen. Er machte Fotos und füllte ein Formular aus.

Das Formular sollte ich am Schluss unterschreiben. Das verweigerte ich aber, trotz meiner schwachen Position, mit dem Hinweis, dass ich nichts von dem lesen könne, was er da geschrieben hatte. Er telefonierte dann mit seiner Zentrale und ließ mich selbst mit denen sprechen. Wir vereinbarten, dass ich am nächsten Tag in deren Büro in Pattaya kommen sollte. Man wollte mir dort Zeile für Zeile erklären, was ich da zu unterschreiben hätte.

Ganz zum Schluss kam auch jemand, der in zwei Minuten meine Tür aufmachte. Profi eben. So konnte ich doch noch meinen Führerschein vorzeigen und danach meine Fahrt nach Pattaya fortsetzen.

Am nächsten Morgen ging ich also zum Versicherungsbüro in Pattaya. Sie erklärten mir, dass ich nicht schuld sei und sie die Kosten für die Reparatur bezahlen würden. Ich müsste nur den besagten Schein mit der Unfallaufnahme unterschreiben und mit diesem Schein zu einer von der Versicherung bestimmten Werkstatt gehen. Ich unterschrieb und bekam den Schein. Damit machte ich mich auf zur Werkstatt und erkundigte mich nach den Bedingungen. Sie prüften den Schein und bestätigten mir, dass die Versicherung den Schaden trägt und die Werkstatt direkt mit der Versicherung abrechnet, ich also nichts bezahlen müsste.

Bis die Ersatzteile beschafft waren, konnte ich den Wagen wieder mitnehmen und benutzen. Es sollte 8-10 Tage dauern. Nach 20 Tagen ging ich dann einmal nachfragen. Die wesentlichen Ersatzteile waren da, nur der Dichtungsgummi für den Kofferraum fehlte noch, und man konnte mir nicht sagen, wie lange das noch dauern würde. Das Teil war bei Chrysler in Thailand nicht verfügbar und in Amerika geordert worden.

Also weiter warten. Ich schämte mich mittlerweile nicht nur wegen des verbeulten Hinterteils. Ich konnte den Wagen wegen des offenen Kofferraumes auch nicht waschen lassen. Mit so einem dreckigen und dazu noch verbeulten Auto fährt kein Thailänder. Aber der Farang.

Nachdem ich 10 Tage später immer noch nichts gehört hatte, fuhr ich noch einmal zur Werkstatt und bat darum, die Reparatur ohne den Dichtungsgummi zu machen. Falls es dann Probleme gäbe, den Gummi mit der Versicherung abzurechnen, wäre ich bereit, ihn selbst zu bezahlen. So ließ ich den Wagen dort und konnte ihn am Wochenende wieder abholen. Da der Gummi in der Zwischenzeit angekommen war, war die Reparatur sogar vollständig. Und sie war ordentlich gemacht. Und ich konnte den Wagen tatsächlich mitnehmen, ohne etwas bezahlen zu müssen.

Insgesamt habe ich wieder einmal Glück gehabt. Zum Beispiel dadurch, dass der LKW versichert war. Die vorgeschriebene Grundversicherung wäre für den Schaden nicht aufgekommen. Meine eigene Zusatzversicherung deckt keine Schäden am eigenen Fahrzeug. Meinem Geld hinterher zu laufen blieb mir so erspart.

 

 
 

Autoreparaturen

   
   

08.10.2007: Es ist zum Haare-raufen: Da bemühe ich mich, meine Visa-Seite stets aktuell zu halten, und dabei tappe ich selbst jedesmal wieder in die aufgestellten Fettnäpfchen. Ich hatte mitgedacht, das aber hätte ich besser unterlassen. Wenn da schon ein "Merkzettel gegen die Vergesslichkeit" in den Pass geheftet wird, wann die nächste 90-Tage-Meldung fällig ist, dann sollte man sich daran halten. Ohne wenn und aber. Wozu gibt es Vorschriften? Um den Menschen das lästige Mitdenken zu ersparen! Ich werde mich bemühen…

 

 
 

90-Tage-Meldung

   
   

08.10.2007: Nun bin ich seit eineinhalb Jahren in Thailand, seit 15 Monaten ohne Unterbrechung. Zeit für ein vorläufiges Fazit:

Was am Anfang nicht sicher war, habe ich geschafft. Mit relativ wenig Geld bin ich über die Runden gekommen, ohne irgendwo Abstriche machen zu müssen. Ich habe alles, was ich brauche, und wenn etwas fehlt, kann ich hingehen und es mir kaufen. Tatsächlich habe ich heute mehr Geld als vor einem Jahr. Das gibt mir ein gutes Gefühl für die nächste Zeit. Solange sich die Lebensumstände hier nicht deutlich verschlechtern, werde ich hierbleiben können. Das ist genau das, was ich will. Die Zeit bis zur Rente muss ich überbrücken.

Ich bin Thailand immer noch nicht leid geworden. Leid geworden bin ich allerdings die ewig nörgelnden Farang, denen hier scheinbar alles gegen den Strich geht. Warum sind sie dann hier? Diesen Leuten werde ich wieder mehr aus dem Weg gehen. Ich habe einige vernünftige Farang kennen gelernt, die ich gerne von Zeit zu Zeit treffe. Mehr Kontakte suche ich nicht.

Nein, ich bin's zufrieden, fühle mich wie im Paradies lebend. Was mehr soll ich mir wünschen?

 

 
 

18-Monate-Fazit

   
   

07.04.2008: Ich werde oft gefragt, warum sich auf diesen Seiten nichts neues mehr tut. Nun, ganz einfach, das Leben hat sich soweit "normalisiert", dass nichts Spektakuläres mehr passiert. Was ich bisher in den ersten beiden Jahren erlebt habe, habe ich hier offen gelegt.

Heute ist der erste Tag meines dritten Jahres in Thailand, und ich fühle mich mindestens genauso wohl wie am Tag meiner Ankunft. Bis auf die immer wiederkehrenden Termine bei der Immigration zur Erhaltung der Aufenthaltsgenehmigung habe ich keine weiteren offiziellen Aufgaben zu erledigen. Insofern "passiert" nichts Besonderes mehr.

Und das ist auch gut so. Ich bin hierher gekommen, um in Ruhe und Frieden meinen Projekten nachgehen zu können. Was ich dafür brauche, das habe ich mir aufgebaut. So arbeite ich, wie ich es immer wollte, und habe relativ wenig Zeit, auf dumme Gedanken zu kommen. Ist das nicht toll?

Mein "Auswanderungsbericht" drückt ja auch die Unsicherheit aus, ob das gutgehen kann, was ich hier angefangen habe. Nach zwei Jahren kann ich nun die Bilanz aufstellen und sagen, dass alles einfacher war, als es hätte sein können. Ich habe bisher viel Glück gehabt und bin optimistisch für die Zukunft.

Ich bin ausgewandert und hier sesshaft geworden. Es kann und soll nicht immer wieder Spektakuläres passieren. Deshalb ist es jetzt an der Zeit, diesen Bericht abzuschließen. Ich hoffe, dass meine Ausführungen dem einen oder anderen bei seinen eigenen Auswanderungsplänen etwas geholfen haben, indem sie aufzeigen, dass es geht. Man muss es nur machen!

 

 
 

2 Jahre Thailand

   


Letzte Aktualisierung dieser Seite: 07.04.2008