König Chom Klao (Mongkut)

Rama IV (1851-1868)

     

 

   
   

Geboren am

18. Oktober 1804 in Bangkok

Vater

König Rama II

Mutter

Königin Sri Suriyendra

Name als Prinz

Chao Fah Mongkut

Name als König

Phra Chom Klao Chaoyuhua
(Ausländer nannten ihn weiter Mongkut)

Krönungsdatum

1851

Ende der Regentschaft

1868

Gestorben am

18. Oktober 1868 (an seinem 64. Geburtstag)

Ehefrau

39 Ehefrauen

Kinder

Prinz Chulalongkorn

 

     

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Prinz Mongkut wurde am 18. Oktober 1804 als zweiter Sohn (der erste war bei der Geburt gestorben) des Königs Rama II und Königin Sri Suriyendra geboren.

In einem Brief an einen amerikanischen Freund übersetzte er seinen Namen und Titel wie folgt: Chao entspricht dem englischen  Wort “Lord” oder dem latainischen “Dominus”. Fah heißt eigendlich Himmel, im Zusammenhang mit dem Namen einer Person soviel wie “so hoch wie der Himmel”. Mongkut selbst bedeutet “Krone”. Der Volle Name Chao Fah Mongkut bedeutet deshalb “Der hohe Prinz der Krone” oder “Seine königliche Hohheit, der Kronprinz”.

Als er König wurde, bekam er den Namen “Phra Chom Klao”, unter dem er auch in Thailand bekannt ist. Ausländer nannten ihn jedoch weiterhin Mongkut.

Bis zum Alter von 9 Jahren lebte Prinz Mongkut in einem alten Palast auf der Thonburi-Seite des Chao-Phraya-Flusses. Hier erhielt er eine traditionelle Erziehung, die einen thailändischen Kronprinzen befähigen sollte, eines Tages König zu werden. Zu seinen Studien gehörten Literatur und Lyrik in Thai und in Pali, der alten Sprache der buddhistischen Religion. Ausserdem die Kunst der Kriegsführung unter Benutzung vieler Arten von Waffen, sowie Elefanten- und Pferdereiten. Natürlich lernte er die Regeln des Buddhismus.
Mit Vierzehn ging er dann als Novize für sieben Monate in den Mahathat-Tempel direkt ausserhalb des großen Palastes. Und später, mit mittlerweile 20 Jahren, ging er als Mönch erst in den Tempel des Smaragd-Buddha, danach in den weniger bekannten Samorai-Tempel, der besser für seine Studien des Buddhismus geeignet war.

Zwei Wochen nach seiner Ordination verstarb sein Vater, König Phra Buddha Loet La Nabhalai. Jetzt in Möchskutte verzichtete er auf den Thron und liess seinem jüngeren Halbbruder Chesda Bodindra den Vortritt.

Während seiner Zeit als Mönch, mit dem Gelöbnis der Armut und der Selbstverleugnung, barfüßig in verschiedenen Teilen des Königreiches unterwegs, abhängig von den Spenden der Gläubigen, traf er die Ärmsten und die Elite, und bekam dadurch einen realen Einblick in das Leben und in gutes Verständnis für Staatskunst. Von den Thai gewann er einen unschätzbaren, weil aus erster Hand bezogenen, Eindruck von ihrem Wohlergehen und den Sorgen um den Lebensunterhalt. Von den Ausländern holte er sich kostbare Informationen über die äußere Welt, besonders über Technologie und Wissenschaft, ein.

Als 1851 sein Halbbruder König Nang Klao verstarb, bestimmte das “Accession Council” ihn zum Nachfolger. Er betonte, dass er die Wahl akzeptiere, “um Probleme zu vermeiden”, und verließ das Kloster.

Unmittelbar, nachdem er König geworden war, begann er mit Reformen, sein Land zu modernisieren und an westliche Länder anzugleichen. Dabei kam ihm die Tatsache zugute, dass er selbst bereits gut die englische Sprache beherrschte. Andere Mitglieder seiner Regierung sollten nach seinem Willen ebenfalls in englischer Sprache geschult werden. Aber auch die Kinder des Königs und des Hofstaates sollten die Möglichkeit bekommen, englisch zu lernen. Am 13. August 1851 startete eine erste Klasse für Mädchen zwischen 16 und 21 Jahren. Dafür hatte der König zwei Ehefrauen von christlichen Missionaren, Mrs Bradley und Mrs Jones, sowie eine weitere Lehrerin, Mrs Stephen Matton, verpflichtet. Weil diese jedoch den Unterricht anhand von christlichen Texten machen wollten, wurde das Projekt gestoppt. Man sah darin einen Versuch, die Schüler zum christlichen Glauben zu “bekehren”. Daraufhin ließ der König über seinen Konsul in Singapore eine neutrale Englischlehrerin besorgen. Eine Mrs.Anna Leonowens übernahm die Arbeit daraufhin für mehrere Jahre.

Kurz nach seiner Krönung ernannte er seinen Bruder, Prinz Chutamani, zum Ersatzkönig (Maha Uparaja). Einen Maha Uparaja zu bestimmen war so Brauch seit dem Königreich von Ayutthaya. Den Ersatzkönigen wurden Status und Krönung zuteil, die sich kaum von denen des Königs unterschieden. Prinz Chutamani wurde als König Pinklao bekannt und kümmerte sich vornehmlich um die nationale Verteidigung, speziell die Marine und die Artillerie.

Der König war sehr interessiert in Astronomie. Er berechnete selbst die genaue Zeit und den Ort einer Sonnenfinsternis, die am 18. August 1868 stattfand. Nach seinen Berechnungen sollte sie in dem Ort Prachuab Khiri Khan am besten zu sehen sein und 6 Minuten dauern. Er lud viele europäische Würdenträger und Gelehrte zu dem Ereignis ein, die alle kamen und von seiner brillianten Mathematik beeindruckt waren. Dennoch nahm gerade dieses Ereignis ein trauriges Ende. Der für diese Feierlichkeiten gebaute Pavillion lag nämlich in einem Moskito-Bereich auf dem flachen Lande, und kurz nach ihrer Rückkehr fühlten sich der König und sein ältester Sohn, Prinz Chulalongkorn, an Malaria erkrankt.

Der König starb am 18. Oktober 1868. Es war sein 64. Geburtstag.

 
 

 

   
                 


Letzte Aktualisierung dieser Seite: 01.08.2001